CDU-Expertin zu geplatztem Siltronic-Deal - "Dürfen keine Zäune errichten"

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion der CDU/CSU kritisiert die Entscheidung der Bundesregierung, kein grünes Licht für die Übernahme des Münchner Chip-Zulieferer Siltronic zu geben.

Deutschland profitiere wie kaum ein anderes Land von der Freiheit des globalen Handels und des Kapitalverkehrs, sagte die Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Gitta Connemann, am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. "Deshalb dürfen wir keine Wirtschaftszäune errichten." Freier Handel sei keine Einbahnstraße.

Allerdings müssten Handelspartner nach den gleichen Regeln spielen, ergänzte die CDU-Politikerin Connemann. "Und wir müssen bei kritischer, systemrelevanter Infrastruktur besonders wachsam sein. Beides steht hier in Frage." Mehr Transparenz und eine klare Kommunikation des Wirtschaftsministeriums seien nötig.

Das Grünen-geführte Wirtschaftsministerium hatte in der Nacht die 4,35 Milliarden Euro schwere Übernahme durch den Konkurrenten GlobalWafers platzen lassen. Die Regierung ließ die Frist verstreichen, innerhalb der die Taiwaner die Freigabe nach dem Außenwirtschaftsgesetz gebraucht hätten.

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