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Kritik am rein inzidenzbasierten Corona-Öffnungsplan

Linnemann sieht „Systemfehler“

Paderborn (WB)

Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Carsten Linnemann, kritisiert einen „systemischen Fehler“ im beschlossen Stufenplan für Öffnungen in der Corona-Krise. Die Orientierung der Lockerungsschritte nur an starren Inzidenzwerten sei angesichts der geplanten Testausweitungen falsch.

Oliver Horst

Carsten Linnemann fordert Nachbesserungen bei der Öffnungsstrategie.
Carsten Linnemann fordert Nachbesserungen bei der Öffnungsstrategie.

Deshalb müsse nachgebessert werden, sagte der CDU-Politiker aus Paderborn dem WESTFALEN-BLATT. „Endlich liegt ein Stufenplan vor, der Öffnungsperspektiven aufzeigt. Darauf haben viele Bürger, Beschäftigte und Mittelständler gewartet. Doch die neu geschöpfte Hoffnung könnte rasch in Frust umschlagen, wenn der systemische Fehler, der in diesem Stufenplan steckt, nicht behoben wird“, sagte Linnemann.

„Denn der Plan orientiert sich ausschließlich an Inzidenzwerten und blendet völlig aus, dass die geplanten Testausweitungen automatisch zu steigenden Inzidenzwerten führen werden. Damit drohen Öffnungen in immer weitere Ferne zu rücken, obwohl sich die gesundheitliche Lage insgesamt nicht verschlechtert.“

An weiteren Daten des RKI orientieren

Linnemann forderte, „hier nochmals nachzubessern“ und sich etwa an weiteren Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu orientieren. „Dort werden neben Inzidenzwerten weitere Parameter berücksichtigt wie etwa der Anteil der intensivmedizinischen Fälle und der Anteil der Kontaktpersonen, die nachverfolgt werden können.“ Auch eine Positivenquote als Anteil der Corona-bestätigten Fälle an allen Tests weist das RKI als einen Wert unabhängig von der Zahl der durchgeführten Tests aus.

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