Benzin immer teurer: Kommt jetzt die Spritpreis-Bremse?

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Von: Nikolaus Harbusch, Jan schäfer, Ralf Schuler, Rüdiger Stumpf, Hans-Jörg vehlewald

Hat denn die Abzocke an den Tankstellen gar kein Ende?

Aktuell kostet ein Liter Super E10 im Bundesschnitt 1,48 Euro. Darin enthalten: fast 1 Euro Steuern und Abgaben! Seit Januar verteuert die CO2-Abgabe (Benzin: 7 Cent, Diesel: 8 Cent) jeden Liter zusätzlich. Bis zum Jahr 2025 wird sich die Klimaabgabe sogar mehr als verdoppeln!

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (46, CSU) sagte dazu gestern in BILD Live: „Es geht nicht, dass die Preise immer weiter nach oben gehen.“ Die Forderung der Grünen nach höheren Sprit-Preisen hält er für „besorgniserregend“. Scheuer: „Mobilität ist auch ein sozialer Aspekt.“

Infografik: Wie setzt sich der Benzinpreis zusammen?

Vizekanzler Olaf Scholz (62, SPD) hat die CO2-Abgabe zwar – wie Scheuer – selbst durchgewunken, zeigt dennoch Verständnis für die Tankwut: „Wer jetzt einfach immer weiter an der Spritpreisschraube dreht, der zeigt, wie egal ihm die Nöte der Bürgerinnen und Bürger sind.“ Ein immer höherer CO2-Preis sorge „nicht für mehr Klimaschutz, sondern nur für mehr Frust“.

Die CDU-Abgeordnete Jana Schimke (41) zu BILD: „Umweltschutz und Energiepolitik müssen im Gleichgewicht sein. Es darf keine weitere Erhöhung der CO2-Abgabe geben. Alles, was beim Benzinpreis noch oben drauf kommt, ist nicht gut und spaltet die Gesellschaft.“

„Benzinpreisbremse, damit Autofahren kein Luxus wird“

Sven Schulze (42), CDU-Landeschef in Sachsen-Anhalt, will Autofahrer nicht noch weiter schröpfen: „Die von den Grünen angekündigte Erhöhung der Benzinpreise wird Millionen von Menschen, vor allem die vielen Berufspendler, finanziell stark belasten.“

Daher brauche es „irgendwann auch eine Benzinpreisbremse, damit Autofahren kein Luxus wird, sondern für jeden erschwinglich bleibt.“

Auch FDP-Fraktionsvize Stephan Thomae (52) fordert eine „Benzinpreisbremse, damit gerade diejenigen, die nicht auf Rosen gebettet sind, sich nicht in ihrem Lebensstandard einschränken müssen, nur um mobil zu bleiben.“ Kraftstoffe würden aus „ideologischen Gründen“ verteuert. „Die Menschen fahren deswegen nicht weniger, Sie zahlen nur zähneknirschend mehr und müssen sich an anderer Stelle einschränken“.

Christian Baldauf (53), CDU-Fraktionsvorsitzender im Landtag von Rheinland-Pfalz, dringt bei aller Notwendigkeit von mehr Klimaschutz auf eine „sozialverträgliche Lösungen“. Eine CO2-Bepreisung mit der Brechstange in einem unsozialen Überbietungswettbewerb gehe doch zulasten der kleinen Leute.

„Wer in einem Ballungsgebiet mit gut ausgebautem ÖPNV wohnt, hat gut reden. Auf dem flachen Land, wo die Menschen auf ihr Auto angewiesen sind, sieht das ganz anders aus. Hier brauchen wir Ent- nicht Belastung, das heißt eine Spritpreisbremse“, sagt Baldauf.

Infografik/Chart: Preisentwicklung für Benzin und Diesel

Spritpreis-Schock in DeutschlandMüssen wir bald 2 Euro zahlen Herr Minister?

Quelle: BILD
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